Neujahrskonzert in der Georgskirche
Sonntag. 15.01.2023 17.00 Uhr
Weener | Georgskirche
Kirchplatz 1, 26826 Weener
LKMD Winfried Dahlke spielt Werke von Johann Kuhnau. Michael Lohrer rezitiert die dazugehörigen Originaltexte. Anschließend wird zum Nachklang bei Punsch und Gebäck ins Organeum eingeladen.
Eintritt frei – Spende
Mit diesem Programm wird Johann Kuhnau geehrt, der im Jahre 1722 verstarb, also vor nun gut 300 Jahren. Kuhnau (1660-1722) veröffentlichte im Jahre 1700, ein Jahr bevor er zum Leipziger Thomaskantor berufen wurde, die „Musicalische Vorstellung einiger biblischer Historien“ in sechs Sonaten „auff dem Claviere zu spielen / allen Liebhabern zum Vergnügen“ und schuf damit ein bis heute berühmtes frühes Beispiel von Programmmusik.
Die sechs Sonaten behandeln in der Reihenfolge der biblischen Überlieferung folgende Geschichten: „Jacobs Heyrath“, „Jacobs Tod und Begraebniß“, „Der Heyland Israelis / Gideon“, „Der Streit zwischen David und Goliath“, „Der von David vermittelst der Music curirte Saul“ und „Der todtkrancke und wieder gesunde Hiskias“.
Jede der Sonaten wird durch eine geistreiche Nacherzählung des biblischen Stoffes eingeleitet. Hierin erweist sich der akademisch hochgebildete Kuhnau als begnadeter Schriftsteller.
In den Vertonungen der biblischen Vorlagen gelingen Kuhnau beeindruckende Stimmungsbilder der handelnden Personen und deren Gemütslage. Seine Musik ist von außergewöhnlicher Ausdruckskraft und Direktheit. In der Schilderung des wahnsinnigen Königs Saul überschreitet Kuhnau die musikalischen Konventionen seiner Zeit und liefert ein bestürzendes Stimmungsbild.
Die Musik begeistert durch den Wechsel von rezitativischen Affekten, Passagen im Toccatenstil, tänzerischen Elementen, gesanglicher Melodik, kunstreicher Mehrstimmigkeit und Kontrapunktik sowie expressiver Harmonik. Zu den Stilmitteln der Gestaltung gehören auch Abschnitte mit Choralbearbeitungen bekannter Gesangbuchmelodien. In allem tritt ein eigenständiger und unverkennbarer Personalstil hervor, der auch von Johann Sebastian Bach in einzelnen frühen Kompositionen nachgebildet wurde. Im Jahre 1722 sollte J.S. Bach als Thomaskantor die Nachfolge Kuhnaus antreten.
Das Neujahrskonzert findet eine Woche später als gewohnt statt. Dies wurde mit der Kirchengemeinde abgesprochen, die an jenem Wochenende mehrere Veranstaltungen bündelt und dafür die Kirche entsprechend erwärmt. Anschließend wird zum musikalischen Nachklang bei Punsch und Gebäck in das ORGANEUM eingeladen.
Der Eintritt ist frei.