Bureaux-Orgel
Frans Caspar Schnitger / Heinrich Hermann Freytag (Groningen)
1796
Musik für das Comptoir: eine Hausorgel in Form eines Sekretärs
J.S. Bach Praeludium d-Moll BWV 940 Holpyp 8' Fluit Travers 8'
J.S. Bach Praeludium F-Dur BWV 928 Holpyp 8' Fluit 4' Octaaf 2' Quint 11/2'
Bei dieser Orgel handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Instrument, das 1796 über eine Annonce im Groninger Courant beworben wurde. Dort wurde eine neu gemachte „Bureaux-Orgel“ von F.C. Schnitger (jr) mit 4 1/2 Stimmen angeboten.
Das innere Orgelwerk der Schnitger & Freytag-Bureaux-Orgel ist bis auf eine rekonstruierte Pfeife vollständig original erhalten. Das Klangbild ist hell und brillant. Als einzige Schnitger & Freytag-Orgel verfügt sie über eine hohe Quint 11/2-Fuß als Einzelregister und Klangkrone. Von betörender Schönheit ist auch die Fluit Travers aus Eichenholz.
Frans Caspar Schnitger d.J. (1724 in Alkmaar - 1799 in Groningen) ist ein Enkelsohn Arp Schnitgers. Sein Vater (Frans Caspar d.Ä.) wurde 1693 als vierter und jüngster Sohn Arp Schnitgers in Hamburg geboren. Er wirkte von 1719 bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1729 sehr erfolgreich in den Niederlanden.
Der Hamburger Orgelbauer Albertus Anthoni Hinsz (1704-1785) heiratete 1732 die Witwe Frans Caspars und führte die Werkstatt fort. Frans Caspars d.J. erlernte das Orgelbauhandwerk bei seinem Stiefvater. In späterer Zeit kam der ebenfalls in Hamburg geborene Orgelbauer Heinrich Hermann Freytag (1759-1811) hinzu. Als Hinsz im Jahre 1785 starb, führten Frans Caspar Schnitger d. J. und Heinrich Hermann Freytag die Werkstatt in eine weitere Blütezeit.