Ankündigungen
Konzerte des 32. Leeraner Orgelsommers
Mit Beginn der Sommerferien wird donnerstagabends um 20.00 Uhr zu den Konzerten des 32. Leeraner Orgelsommers eingeladen. Im Zeitraum vom 3. Juli bis zum 28. August finden 3x3 Konzertabende in der katholischen St. Marienkirche, der Lutherkirche und der Großen reformierten Kirche statt.
Die Orgeln in diesen Kirchen repräsentieren über 400 Jahre Orgelbaugeschichte in Leer. Mehr als 7000 klingende Pfeifen in 113 schönsten Klangfarben bilden eine faszinierende Klangwelt. Sie alle gingen durch die Hände der berühmten Orgelbauwerkstatt Ahrend, die 1954 von Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema gegründet und heute von Hendrik Ahrend geleitet wird. Die musikalischen Gäste aus nah und fern freuen sich auf das Leeraner Publikum und Abende voller Inspiration!
Zum Auftakt war das Weckmann-Consort aus Bremen zu Gast in der Marienkirche. Unter der Leitung von Lea Suter (Orgel) musizierten Juan González - Barockposaune, Emilie Mory – Violine, Josquin Piguet – Zink und Clemmens Schlemmer - Dulzian. Diese frühbarocke Instrumentalbesetzung spielt mit Virtuosität und schönster Klangentfaltung auf.
Egbert Schoenmaker
Am Donnerstag, dem 10. Juli wird um 20.00 Uhr zum Orgelkonzert mit Egbert Schoenmaker in die katholische St. Marienkirche in Leer eingeladen.
Egbert Schoenmaker lässt die einzigartigen Klangfarben der Ahrend & Brunzema-Orgel in einem facettenreichen Programm aufs Schönste erklingen. Musikalische Kleinode von 14 Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts, weltliche und geistliche Variationswerke, Praeludien und Chaconnen europäischer Künstler des Barock, vereinen sich zu einem Gesamtkunstwerk, das die Schönheit der Orgel zum Thema hat.
Egbert Schoenmaker studierte Orgel bei Theo Teunissen und Nico van den Hooven in Utrecht sowie bei Bert Matter in Arnhem. Nach seinem Konzertexamen bei Piet Kee in Amsterdam studierte er Cembalo bei Anneke Uittenbosch. Rund 30 Jahre war er als Organist an der Epmann-Orgel in der Simon und Judaskirche in Ootmarsum. Dort gründete er die „Orgelwandelconcerten“ mit konzertierenden Organisten aus ganz Europa. Zudem arbeitete er als Orgelrevisor für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche im Sprengel Osnabrück.
Große Verdienste erwarb sich Schoenmaker als Orgellehrer. Über die Musikschule in Uelsen gab er Kirchenorgelunterricht in der Niedergrafschaft, wobei sein besonderer Fokus auf der Ausbildung von Organisten im Nebenamt für alle Konfessionen lag. Egbert Schoenmaker tritt regelmäßig in Deutschland und den Niederlanden auf und unternahm Konzertreisen in die USA sowie nach Kanada.
Pieter Dirksen
Am Donnerstag, dem 17. Juli wird um 20.00 Uhr zum Orgelkonzert mit Dr. Pieter Dirksen in die katholische St. Marienkirche in Leer eingeladen.
Pieter Dirksen spielt Werke von Scheidemann, Cabanilles, van Noordt und Bach. Zum Auftakt erklingen die vier kunstvollen Verse des Magnificats im 6. Ton von Heinrich Scheidemann. Die spanische Seite der Ahrend & Brunzema-Orgel lässt Dirksen in einer Passacaglia und einer Toccata von Juan Cabanilles erlebbar werden. Die Vertonung von Psalm 24 aus der Tabulatur des Anthoni van Noordt nimmt Bezug auf die ursprüngliche Bestimmung der Orgel im niederländischen Scheveningen. Das Programm schließt mit einer A-Dur-Fuge von Bach und mit seiner größten und schönsten Choralpartita über „Sei gegrüßet, Jesu gütig“, in welcher noch einmal der ganze Klangfarbenreichtum der Orgel zu hören ist.
Pieter Dirksen konzertiert als Solist am Cembalo wie an der Orgel; außerdem wirkt er als Continuospieler bei verschiedenen Ensembles mit. 1987 beendete er sein Studium der Musikwissenschaft und publizierte seither eine ausgedehnte Reihe von Studien zur und Ausgaben von barocker Tastenmusik. 1996 wurde er mit einer Dissertation über die Claviermusik Sweelincks promoviert; seine Arbeit, 1997 veröffentlicht, wurde mit dem Praemium Erasmianum ausgezeichnet.
Bachs Musik steht seit den Jugendjahren im Mittelpunkt seines musikalischen Interesses, doch hat er immer auch eine starke Affinität zu den Reichtümern der Tastenmusik des siebzehnten Jahrhunderts verspürt..
Dirksen, einer der zwei künstlerische Leiter des Ensembles Combattimento und Leiter von Himmelsburg, ist viel gefragt für Vorträge und Kurse. Als Gastprofessor hat er an den Orgelakademien und Musikhochschulen in Haarlem, Göteborg, Smarano, Weener, Leipzig, Moskau, Cambridge, Cuenca, Palencia und Danzig unterrichtet. Er ist Titular-Organist an der Severijn-Orgel (um 1650) von Cuijk. Seit 2007 ercheinen seine CD-Aufnahmen vor allem auf dem Label Etcetera. Bisher erschienen Aufnahmen mit Musik von Schenck, Scheidemann, Louis und François Couperin, Böhm, Vivaldi und Bach (Cembalotoccaten, Kunst der Fuge, Gambensonaten, Goldbergvariationen, Konzert-Rekonstruktionen mit Combattimento).
Martin Böcker
Am Donnerstag, dem 24. Juli wird der Leeraner Orgelsommer um 20.00 Uhr an der Ahrend-Orgel in der Lutherkirche mit einem Konzert von Martin Böcker (Stade) fortgesetzt.
Unter der Überschrift „Im Laufe des Baches“ lässt Martin Böcker Werke von J.S. Bach, J.Chr. Kittel und E.Fr. E. Richter erklingen. Er eröffnet das Konzert mit einem klangvollen C-Dur-Präludium von Bach und drei der „Schübler“-Choräle, die Bach aus seinen Kantaten für die Orgel bearbeitete. Johann Christian Kittel zählt zu den letzten Bach-Schülern. Aus seiner Feder erklingen zwei opulente Präludien und vier innige Choralbearbeitungen. Zum Abschluss kommen zwei Trios und ein Präludium mit Fuge von Ernst Friedrich Eduard Richter zu Gehör. Richter war Leipziger Thomaskantor, Professor am Konservatorium und Musikdirektor an der Universität Leipzig. Neben Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann prägte er die Lehrtätigkeit am Konservatorium. Als Thomaskantor stand er in der Nachfolge Bachs, was auch in seineen Kompositionen zu bemerken ist.
Martin Böcker bringt musikalische Kostbarkeiten zu Gehör, die in Leer vielleicht zum ersten Mal erklingen und auf der Orgel der Lutherkirche bestens zur Geltung kommen.
Martin Böcker studierte in Herford Kirchenmusik und in Arnhem/NL Orgel und Cembalo. Von 1987 bis 2024 war er Kantor in Stade und Organist an den beiden historischen Orgeln. Seit 1995 ist er Orgelsachverständiger in der Elberegion Niedersachsens. Die Orgelakademie Stade baute er mit auf und war seit 2002 bis 2024 deren künstlerischer Leiter. Als Professor lehrte er an den Hochschulen in Bremen in Hamburg Orgel und Orgelbaukunde. Er gab Konzerte in vielen Ländern West- und Osteuropas, Japan und Korea und war als Kursleiter und Juror an diversen Orten tätig.
Der Orgelsommer dankt für die Unterstützung der Sparkasse LeerWittmund und des katholischen Dekanats Ostfriesland. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Eine Spende zur Unterstützung der Konzertreihen des Organeums wird erbeten. Der Leeraner Orgelsommer wird durch das Organeum in Weener in Kooperation mit den Kirchengemeinden veranstaltet.