Geschichte der Einrichtung
Initiator für die Einrichtung eines Orgelzentrums in Weener ist Prof. Dr. mult. Harald Vogel, der 1972 die Norddeutsche Orgelakademie begründete, vom Steinhaus Bunderhee aus eine internationale Unterrichtstätigkeit ausübte, als Landeskirchenmusikdirektor der Ev.-ref. Kirche (1983-2006) in der Orgeldenkmalpflege Akzente setzte und den Boden für ein kulturtouristisches Programm rund um die historischen Orgeln bereitete. Dazu gehörte auch das grenzüberschreitende Internationale Dollart-Festival (1983-2001), das zweijährlich durchgeführt wurde. Harald Vogel ist Namensgeber für die Wortschöpfung ORGANEUM. Die Arbeit auf dem Gebiet der Orgelkultur wurde und wird durch die Ostfriesische Landschaft und die Evangelisch-reformierte Kirche maßgeblich untersützt.
In der Mitte der 1990er Jahren bot sich für die Stadt Weener die Gelegenheit, in der Nähe der Georgskirche in der Norderstraße die heutige ORGANEUM-Villa zu erwerben und mit Fördergeldern des Landes Niedersachsen und der Europäischen Union für die Einrichtung eines Orgelzentrums zu restaurieren.
Das ORGANEUM wurde 1997 gegründet und als Einrichtung der Ostfriesischen Landschaft vom Land Niedersachsen gefördert. 2001 wurde das ORGANEUM in die Trägerschaft der Ostfriesland-Stiftung überführt. Seit Juli 2006 wird das ORGANEUM von der Ostfriesland-Stiftung der Ostfriesischen Landschaft, der Evangelisch- reformierten Kirche und der Stadt Weener (Ems) als ORGANEUM – Orgelakademie Ostfriesland in Kooperation getragen. Unterstützung erfährt die Einrichtung auch durch den Förderkreis ORGANEUM in Weener e.V., durch den Verein Orgel- und Musikkultur in Ostfriesland e.V. (OMGO) und durch private Förderer, die es durch großzügige Zuwendungen ermöglichten, die Instrumentensammlung zu vergrößern und zu profilieren.
In der ersten Zeit nach der Gründung (1997 bis Mitte 2002) wurde das ORGANEUM durch Harald Vogel ehrenamtlich geleitet. Mitte 2006 wurde für die Leitung eine halbe Stelle eingerichtet. Seitdem ist Winfried Dahlke künstlerischer Leiter und seit 2006 Direktor der Einrichtung. Unter seiner Initiative konnte die Sammlung historischer Tasteninstrumente deutlich erweitert werden. Neben Neuwerwerbungen von Originalinstrumenten und Nachbauten (Orgeln, Cembali, Clavichorde, Hammerklaviere, Orgelmodelle) und Leihgaben ist das Spektrum der Sammlung um einige Exponate von Druckwindharmonien in den Bereich der romantischen Musik erweitert worden.
Auf die Initiative von Winfried Dahlke geht auch das Programm für Schulklassen zurück, dass durch Neuwerwerbungen von orgelpädagogischen Materialien (Orgel im Klassenzimmer, Kofferorgel und "Doe-orgel") und die Entwicklung einer Unterrichtseinheit (Idee und Initiative Sabrina von Nuis) mit vielfältigen Möglichkeiten ausgestattet ist.