Ankündigungen
Konzerte des 31. Leeraner Orgelsommers
Am Donnerstag, dem 22. August gestaltet Gabriel Dissenha das Abschlusskonzert des Leeraner Orgelsommers um 20.00 Uhr an der Ahrend-Orgel der Lutherkirche Leer.
Meisterwerke des Barock und meisterliche Improvisationen
Gabriel Dissenha spielt zum Abschluss des Orgelsommers das große e-Moll-Praeludium von Nicolaus Bruhns und das große e-Moll Praeludium mit der spektakulären „Keilfuge“ von Johann Sebastian Bach. Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf einer Choralpartita in eigener Improvisation. Gabriel Dissenha hat in diesem Jahr sein Masterstudium bei Sietze de Vries und Erwin Wiersinga in Groningen mit großem Erfolg abgeschlossen. Die Kunst der Improvisation in historischen Kompositionstechniken bildet darin einen Schwerpunkt.
Gabriel Dissenha wurde 1997 in Curitiba (Brasilien) geboren. Er begann mit 13 Jahren mit dem Klavierspiel und mit dem Orgelspiel mit 19. Gegenwärtig studiert er ein Masterstudium im Fach Orgel bei Erwin Wiersinga und Sietze de Vries in Groningen (Niederlande). Er hat ein Kirchenmusikstudium bei Prof. Ulrich Walther in Graz abgeschlossen. In Brasilien bekam er davor Harmonie- und Kontrapunktunterricht sowie Klavierunterricht. Bei mehreren internationalen Wettbewerben ging er als Preisträger hervor, u. a. 1. Preis beim Martha-Debelli Orgelwettbewerb in Graz (2019), 3. Preis beim Kropfreiter Orgelwettbewerb in St. Florian (2021) und Sonderpreis für die beste Interpretation von Barockmusik beim Tariverdiev-Orgelwettbewerb in Russland (2021). In Groningen schloss er kürzlich das Orgel-Masterstudium in Literaturspiel und Improvisation ab.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Am Ausgang um eine Spende für den Erhalt der Konzertreihe gebeten.
Rückblick auf den 8. und 15. August 2024:
Am Donnerstag, dem 8. August fand der 31. Leeraner Orgelsommer um 20.00 Uhr seine Fortsetzung in der Lutherkirche Leer mit einem Konzert von Christian Meyer.
Festliche Praeludien und Choralbearbeitungen im Wandel der Zeiten
Christian Meyer konzertiert am Donnerstag, dem 8. August um 20.00 Uhr in der Lutherkirche Leer mit Werken von Bruhns, Buxtehude, Bach, und Brahms. In der Lutherkirche erklingt die von Jürgen Ahrend im Jahr 2002 erbaute Orgel hinter dem historischen Prospekt von H.J. Müller, welche die ganze Klangpracht des norddeutschen Barocks in sich trägt. Zum Auftakt erklingt das festliche G-Dur-Praeludium von N. Bruhns. In der berühmten Choralfantasie über „Nun freut euch lieben Christen gmein“ von Buxtehude bringt Christian Meyer den ganzen Reichtum an Solostimmen der Orgel zu Gehör. Von Georg Böhm erklingt die innige Choralbearbeitung zum Vater-Unser-Lied. Spielfreude und Expressivität versprüht Bachs Toccata in E-Dur nach dem Vorbild der norddeutschen Meister. In drei Choralvorspielen von Brahms und in einem niederländischen Variationswerk erklingt die Ahrend-Orgel in romantischen Klangfarben.
Christan Meyer studierte Kirchenmusik, Schulmusik und Gesang in Freiburg, Orgel bei Prof. Klemens Schnorr. Der gebürtige Leeraner erhielt zudem wichtige Impulse auf Meisterkursen, unter anderem bei Ewald Kooiman, Piet Kee und Martin Sander, und wurde von den historischen Orgeln Ostfrieslands geprägt. Von 2007 bis 2014 war Christian Meyer Kantor der Mariengemeinde Barsinghausen. Er unterrichtet hauptberuflich Musik und Französisch am Ubbo-Emmius-Gymnasium in Leer und leitet dort den Schulchor, mit dem er den 1. Preis in der Kategorie "gemischte Jugendchöre" beim Niedersächsischen Chorwettbewerb errang und am Deutschen Chorwettbewerb teilgenommen hat. Außerdem ist er Leiter der Kantorei Leer.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Am Ausgang um eine Spende für den Erhalt der Konzertreihe gebeten.
Am Donnerstag, dem 15. August fand der 31. Leeraner Orgelsommer um 20.00 Uhr seine Fortsetzung in der Lutherkirche Leer mit einem Konzert von Jan Katzschke (Neustadt)
Jan Katzschke konzertiert an der Ahrend-Orgel in der Lutherkirche mit Werken aus der Süd- und Mitteldeutschen Tradition von Johann Sebastian Bach, Georg Muffat, Johann Pachelbel, Johann Gottfried Müthel und Gottfried August Homilius.
Jan Katzschke eröffnet sein Konzert mit der Toccata septima von Georg Muffat. Von Johann Pachelbel erklingen die eingängige Ciaccona d-Moll und die Choralvariationen über "Werde munter, mein Gemüte". Aus der Feder Johann Sebastian Bachs kommen die Fantasie c-Moll BWV 562 und der Leipziger Choral über "Allein Gott in der Höh sei Ehr" BWV 663 zur Aufführung. Von Johann Gottfried Müthel spielt Jan Katzschke die Fantasie F-Dur. Nach der Choralbearbeitung "Schmücke dich, o liebe Seele" von Gottfried August Homilius beschließt er das Programm mit dem festlichen Praeludium und Fuge C-Dur (9/8tel) von Johann Sebastian Bach. Der reiche Fundus an Grundstimmen in 8-Fuß-Lage ist ein besonderes Merkmal der Ahrend-Orgel in der Lutherkirche, womit den Werken Bachs und anderer Komponisten der süd- und mitteldeutschen Tradition eine wunderbare Farbpalette zur Verfügung steht. In der Disposition dieser perfektionierten Barockorgel finden sich wunderbare Soloregister für alle Facetten der norddeutschen Orgelkunst.
Jan Katzschke wurde 1972 im niedersächsischen Neustadt am Rübenberge geboren. Sein Kirchenmusik- und Cembalostudium absolvierte er in Hannover bei Lajos Rovatkay, Hans Christoph Becker-Foss und Heinz Hennig. Bereits vor und während des Studiums war er vielfältig musikalisch aktiv, so etwa als Kammermusiker, als Probenassistent beim Knabenchor Hannover, als Organist der Pauluskirche Hannover und als Leiter eines Oratorienchores. Anschließend arbeitete er zunächst als Kantor im Erzgebirge; 2001 kam dort die von ihm initiierte Restaurierung der historischen Oehme-Orgel Zethau zum Abschluß.
Seit 1997 war er freischaffend im sächsischen Freiberg, ab 2002 im Südschwarzwald und seit 2005 in Dresden ansässig. Nach reichhaltigen Erfahrungen als Chor- und Orchesterdirigent sowie als Continuospieler diverser Ensembles für Alte Musik konzentrierte er sich, unterstützt durch private Cembalostudien bei Robert Hill, mehr und mehr auf seine solistische Laufbahn. Gleich seine 2004 eingespielte Debut-CD mit Cembalomusik von Matthias Weckmann (cpo) erhielt den "Preis der Deutschen Schallplattenkritik", die nachfolgende CD mit den "Frischen Clavierfrüchten" von Johann Kuhnau (ebenfalls cpo) errang in Frankreich die Auszeichnung "5 Diapason". Ihr folgten weitere, international beachtete Einspielungen mit Orgel- und Cembalowerken sächsischer Komponisten (Haßler, Bach, Naumann) sowie Einladungen zu bedeutenden Konzertreihen in Europa, darunter ein Solorecital beim Festival Oude Muziek Utrecht 2008. Der lettische Komponist Rihards Dubra (geb. 1964) widmete ihm mehrere Werke.
Rückschau:
Am Donnerstag, dem 1. August fand der 31. Leeraner Orgelsommer seine Fortsetzung in der Großen reformierten Kirche mit einem Konzert von Winfried Dahlke und Darija Shneiderova.
LKMD Winfried Dahlke und Darija Schneiderova konzertierten mit Werken von Bach, Walther, Krebs, Lefébure-Wely und Widor an der Historischen Orgel in der Großen Reformierten Kirche.
Das Musikerpaar ließ die historische Orgel mit Werken von J.G. Walther, J.L. Krebs, J.S. Bach, L.J.A. Lefébure-Wely und Ch.-M. Wirdor in allen Klangfarben zur Geltung kommen: In den spätbarocken Werken von Walther und Krebs kamen alle vier Manualwerke im Glanz ihrer hellen Stimmen zu Gehör sowie einige wichtige Solostimmen. In der Triosonate d-Moll von J.S. Bach kamen die Principalstimmen besonders zur Geltung und die lieblichen Quintflöten, in der Scène pastorale von Wély erklangen die Zungen der Rückpositive und im 1. Satz der 6. Widor-Symphonie erklang die ganze Pracht der Zungenplena von Hauptwerk und Oberwerk. Die Musik der französischen Romantik bekam auf der historischen Orgel einen deutsch-barocken Akzent, der die Musik aber nicht weniger ansprechend macht.
Darija Schneiderova studierte Hauptfach Orgel sowie Nebenfach Klavier und Cembalo am Rimski-Korsakov-College in St. Petersburg, an der Gnessin-Musikakademie in Moskau und der Hochschule für Künste Bremen.
Winfried Dahlke studierte Theologie in Göttingen und Kirchenmusik (A-Examen, künstlerisches Zusatzstudium Orgel) in Bremen. Er arbeitet für die Orgelkultur als Landeskirchenmusikdirektor (LKMD) der Ev.-ref. Kirche und als Direktor des Organeums in Weener. Er betreute als Orgelrevisor für den Sprengel Ostfriesland-Ems viele bedeutende Orgelprojekte. Winfried Dahlke ist Organist an der Großen Kirche zu Leer.
Am Donnerstag, dem 18. Juli fand der 31. Leeraner Orgelsommer seine Fortsetzung in der Großen reformierten Kirche mit einem Konzert von Léon Berben.
Der renommierte Organist und Cembalist Léon Berben (Köln) gestaltet ein Programm zum 350. Todesjahr von Matthias Weckmann mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts.
Den roten Faden im Programm bilden Kompositionen von Matthias Weckmann (c.1616 – 1674), zwischen welche die Werke bedeutender Zeitgenossen eingereiht werden. Von Weckmann erklingen das Praeambulum in d, der berühmte Zyklus über „Es ist das Heil uns kommen her“ und das weltliche „Lucidor einß hütt der schaf“.
Aus dem Tabulaturbuch von Anthoni van Noordt kommen die Variationen über Psalm 38 zur Aufführung. Aus der Feder Bachs erklingt die Choralfantasie „Wo Gott der Herr nicht bei uns hält“. Von Froberger, einem Freund Weckmanns erklingt eine Toccata „alla Levatione“ aus dem Jahr 1649.
Léon Berben bezieht sich mit seiner Musikauswahl auf die ältesten Stimmen der historischen Orgel, die bereits 1609 aus einem älteren Instrument des Klosters Thedinga übernommen worden sind.
Léon Berben darf am Cembalo und an der Orgel als Meister seines Fachs gelten. Darüber hinaus weisen ihn umfassende Kenntnisse in Musikgeschichte und historischer Aufführungspraxis aus. Er studierte Orgel und Cembalo in Amsterdam und Den Haag als letzter Schüler von G. Leonhardt wie auch bei R. Jiskoot, T. Koopman und T. Mathot, und schloss sein Studium mit dem Solistendiplom ab.
Sein Repertoire umfasst Clavierwerke zwischen 1550 und 1790. Quellenstudium und stete Forschungsarbeit verleihen der Interpretationskunst von Léon Berben einen besonderen Rang. Seine Aufnahmen auf historischen Orgeln und Cembali wurden von der Fachpresse hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet.
Er ist als Titular-Organist verbunden mit der gotischen Orgel der St.-Andreas Kirche in Ostönnen und „senior organist in residence“ an der Pieterskerk in Leiden (NL) mit der van Hagerbeer-Orgel aus 1643.
Seit 2000 war er als Cembalist bei Musica Antiqua Köln (Reinhard Goebel) tätig. In dieser Eigenschaft gastierte er in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Seit der Auflösung des Ensembles Ende 2006 verfolgt er eine ausgedehnte Solo-Karriere, die ihn auf renommierte internationale Festivals führte.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Am Ausgang um eine Spende für den Erhalt der Konzertreihe gebeten.
Donnerstag, 25. Juli 2024 20.00 Uhr Große Kirche Leer
Thiemo Janssen konzertierte in der Großen Kirche
Am Donnerstag, dem 25. Juli findet der Leeraner Orgelsommer um 20.00 Uhr seine Fortsetzung an der historischen Orgel der Großen reformierten Kirche. Thiemo Janssen aus Norden konzertiert mit den berühmten vier „B“ der norddeutschen Orgelkunst, Buxtehude, Bruhns, Böhm und Bach.
Das Programm eröffnet mit der d-Moll-Toccata von Buxtehude und der einzigartigen Passacaglia. Von Nikolaus Bruhns erklingt das „große e-Moll“, von Bach die C-Dur-Toccata. Darin eingebettet kommen liebliche Choralvariationen über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Böhm und Bach zu Gehör.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Am Ausgang um eine Spende für den Erhalt der Konzertreihe gebeten.
Thiemo Janssen stammt aus Freiburg und studierte in Hannover, Lyon und Hamburg Kirchenmusik, Musiktheorie und Orgel, u. a. bei Louis Robilliard und Wolfgang Zerer, bei dem er seine Studien mit dem Konzertexamen für Orgel abschloss. Durch Kurse bei Harald Vogel lernte er die norddeutsche Orgellandschaft kennen.
Von 1995 bis 2000 war Thiemo Janssen Kantor und Organist an der Woehl-Orgel in St. Nikolaus in Friedrichshafen am Bodensee, wo er die "Internationale Orgelakademie Bodensee" leitete und eine breite Chorarbeit betreute.
Seit 2000 ist er gemeinsam mit seiner Frau Agnes Luchterhandt Organist an der weltberühmten Arp-Schnitger-Orgel der Ludgerikirche in Norden/Ostfriesland. Bis 2006 unterrichtete er Orgel an der Hamburger Musikhochschule.
Thiemo Janssen ist als Solist und Kursdozent international gefragt. Er konzertiert regelmäßig an bedeutenden Orgeln in Europa, Japan, Südkorea und den USA, wobei ihm neben der Alten Musik auch die deutsche und französische Orgelsymphonik am Herzen liegt. Mehrere Rundfunk-, CD- und YouTube-Aufnahmen dokumentieren sein vielseitiges Repertoire. Für seine erste in Norden zusammen mit Agnes Luchterhandt aufgenommene CD wurde er mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet.
Rückschau:
In diesen Wochen wird zum 31. Mal zum Leeraner Orgelsommer eingeladen. Die Konzerte finden donnerstagabends um 20.00 Uhr statt. In 9 Konzerten kommen die drei großen Stadtorgeln im barocken Stil zu Gehör.
Die ersten drei Konzerte erklingen in der katholischen Kirche St. Marien, drei folgende in der Großen Kirche und drei weitere in der Lutherkirche.
Das Auftaktkonzert am 27. Juni um 20.00 Uhr in St. Marien gestaltet Domorganist Stephan Leuthold aus Bremen. Er bringt einen Teil der berühmten „Leipziger Choräle von J.S. Bach zur Aufführung.
Am 4. Juli konzertiert Wolfgang Kläsener aus Solingen in St. Marien. Der Kirchenmusiker, Orgeldozent und Kustos berühmter Konzertsaalorgeln bringt europäische Musik des 19. Jahrhunderts zu Gehör, darunter Jubilare wie Th. Dubois (Frankreich), A. Bruckner (Österreich), Ch.V. Stanford (England), dazu S. Karg-Elert (Deutschland), M.E. Bossi (Italien) und Ch.-M. Widor (Frankreich). Freuen Sie sich hier auf die berühmte Widor-Toccata!
Das dritte Konzert in St. Marien am 11. Juli um 20.00 Uhr wird ein Ensemble-Konzert: Lea Suter (Orgel) und Juan González Martínez (historische Posaune), im vorigen Jahr als Solisten gefeiert, gestalten ein wunderbares Duo-Programm.
Die Instrumente repräsentieren über 400 Jahre Orgelbaugeschichte in Leer. Das einzigartige Klangerlebnis verdankt sich der 1954 von Jürgen Ahrend und Gerhard Brunzema gegründeten Orgelbauwerkstatt, die heute in zweiter Generation von Hendrik Ahrend geleitet wird. Die diesjährigen Konzerte fallen damit in ein Jubiläumsjahr: 70 Jahre Ahrend-Orgelbau in Leer.
Die musikalischen Gäste aus nah und fern freuen sich auf das Leeraner Publikum und Abende voller Inspiration!
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Am Ausgang um eine Spende für den Erhalt der Konzertreihe gebeten. Der Orgelsommer wird in 2024 zum ersten Mal in Trägerschaft des Organeums in Weener veranstaltet.