Orgelzimmer
Orgel für das Klassenzimmer
Orgel für das Klassenzimmer
Orgelmakerij van der Putten (Finsterwolde)
2010
Orgel mit 19 Tönen, 5 Registern und 3 Effekten für den Einsatz im Klassenzimmer im Rahmen der Unterrichtseinheit "Arp Orgbold und die verzauberte Orgel"
Die Orgel für das Klassenzimmer ist ein richtiges Musikinstrument mit einem faszinierenden Klang und zugleich ein transportables Demonstrationsobjekt, das ideal für den Einsatz in Klassenzimmern oder Vortragssälen geeignet ist. Sie verfügt über eine Auswahl von 19 Tönen. Die Klaviatur reicht von h° bis a2. Auf der tiefsten Taste h° erklingt jedoch der um eine große Terz tiefere Ton g°, der als Grundton der Dominante oder als Schlusston ein wirkungsvolles klangliches Fundament bietet. Man sieht im Prospekt an der mittleren Pfeife, dass der Ton g° alle anderen Pfeifen deutlich an Länge überragt.
Zum Klaviaturumfang von h°- a2 gehören folgende klingende Töne: g°, c1, d1, es1, e1, f1, fis1, g1, a1, b1, h1, c2, cis2, d2, f2, g2 und a2. Die Tasten cis1, gis1, es2 und gis2 sind mit einem Messingnagel gekennzeichnet. Zu diesen Tasten gibt es aus Gründen der Platzersparnis keine Pfeifen.
Kabinett-Orgel
Kabinett-Orgel
Ibe Peters Iben (Emden)
1790
Kabinett-Orgel von Ibe Peters Iben, erbaut in Emden im Jahre 1790.
Die Kabinettorgel von Ibe Peters Iben wurde im Jahre 1790 als Hausorgel für die Boerderij Waalkens in Blijham erbaut. Das Orgelgehäuse zeigt die Formensprache des Rokoko und zeugt von einer großen Meisterschaft im Tischlerhandwerk. Mit Flügeltüren und Klaviaturabdeckung lässt sich die Orgel vollständig verschließen, sodass die Ansicht eines Kabinettschranks zu sehen ist.
Das Pfeifenwerk besteht zu zwei Dritteln aus Holzpfeifen, die sich durch einen warmen und leuchtenden Klang auszeichnen. Die Prospektpfeifen des Registers Prinzipal 4' sind ebenfalls aus Holz gefertigt und erhalten durch eine feine Schnicht Weißgold und Rotgold metallischen Glanz.
Im Untergehäuse sorgen zwei Keilbälge für den Wind. Mittels eines Trethebels wird der untere Balg betätigt, der den darüber liegenden Balg befüllt. Alternativ kann heute ein nebenstehendes Orgelgebläse genutzt werden. Auf den Aufnahmen ist das Geräusch des Bälgetretens zu hören.
Eine Spezialität des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist die Traversflöte, hier „Fluit traver“ genannt, die aus offenen Holzpfeifen besteht und den Klang der Traversflöte nachahmt. Die Windlade ist mit „geteilten Schleifen“ ermöglicht es, in Bass und Diskant mit unterschiedlichen Registrierungen zu spielen.
Die Iben-Orgel wurde 2007/08 restauriert und präsentiert sich Dank einer großzügigen privaten Zuwendung wieder in alter Pracht und Herrlichkeit: Das Gehäuse in Mahagoni-Imitation, mit kunstvollen geschnitzten Figuren versehen und mit einer verführerisch leuchtenden Obstschale bekrönt.
Die Figuren sind nach Vorlagen aus dem „Kunstbüchlein“ von Jost Amann, Nürnberg 1599 gestaltet, das noch bis ins 18. Jahrhundert verbreitet war. Sie stellen die Wahrheit (links) und die Minerva, Göttin des Handwerks und der Künste (rechts) dar.
Tafelklavier L. Kulmbach
Tafelklavier L. Kulmbach
Ludwig Kulmbach (Heilbronn)
um 1825
Im Jahr 2011 erhielt das ORGANEUM dieses Kulmbach - Tafelklavier als Schenkung. Das weitgehend vollständig erhaltene Instrument wurde 2013 durch Bartelt Immer (Norden) restauriert.
Mustel Kunstharmonium
Mustel Kunstharmonium
Victor Mustel (Paris)
1881
Das Kunstharmonium von Victor Mustel (Paris) repräsentiert die höchste handwerkliche Vollendung im Harmoniumbau.
Das Kunstharmonium (Harmonium d`Art) von Mustel repräsentiert die höchste handwerkliche Vollendung im Harmoniumbau. Charles Victor Mustel (1815-1890) erweiterte die Registerpalette des klassischen Harmoniums und erfand die Doppelexpression.
Als Salon-Instrumente haben die Mustel-Harmonien einen feinen und edlen Klang. Sie sind das ideale Ausdrucksmittel für den romantischen Stil.
Dieses Instrument (private Leihgabe: Winfried Dahlke) wurde nach London ausgeliefert und hat den dort üblichen hohen Stimmton von a1= 454 Hertz.
Zitat aus einem Mustel-Katalog:
„Das Mustelharmonium ist vor allem ein poetisches Instrument, durchströmt von Schauern aus dem Jenseits. Mit geschlossenen Augen muss man es hören, so wie man nachts dem Flüstern des Windes und dem Plätschern der Wellen lauscht. Es gleicht einer von zauberischen Schwingungen erfüllten Atmosphäre, die der menschlichen Stimme mystische Klangfarbe verleiht und alle Umrisse kaum wahrnehmbar schwanken macht. Glücklich darf sich nennen, wer die Seele dieses modernen Instruments zu beschwören weiß, das wie geschaffen ist zur Offenbarung der ewigen Poesie der Schöpfung, in der Knospenfülle des Frühlings und den süßen Schmerzen der Liebe“ (Paul-Armand Silvestre).